Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
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Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit.
Es war einmal am seien tun eine große große Wiese mit Gras obendrauf. Auf eben dieser
Wiese leberte eine fette Kuh namens Miranda. Eine drollig buntgescheckte, mit Dauerwelle
und mächtigem Gebammel unten, aus dem Mittelstand. Schon als kleines Vorschulkalb hatte
Miranda ihr musikalisches Talent entdeckt. Sie tanzte Step und flötete Block, aber ihre
große Liebe gehörte dem Akkordeon. "Wart's nur ab", sägte sie häufig zum
Bauersmann, wenn dieser ihr lüstern lächelnd an den Zitzen ziepte. "Heute noch
prostituisiere ich mich für dich und die deutsche Molke, aber schon bald bin ich ein
Star, und man wird in den Discos nach meinem Akkordeon tanzen." Nun ja hihi, wenn
junge Kühe träumen, nich? Hihihi. Aber eines Tages wollte es der Herr Schicksal, daß
vier heitere Gesellen des Weges an der Wiese vorbeikömmten: Ein Esel, ein Köter, ein
Katzerich und zwei halbe Hähnchen.
"Heh, blöde Kuh", sprechte der Esel, "Wir sind Musiküsse und auf dem Weg
nach Bremen, wo wir eine kleine Heavy-Metal-Band gründen wollen, aber unser Huhn ist ein
scheiß Drummer. Hättest du nicht Lusten bei uns mitzumachen?" Tja ha, was für eine
Chance, hi. Aber leider können Kühe gar kein Schlagzeug spielen. Und so bleibte Miranda
traurig wiederkäuend zurück und mußte mit ansehen, wie stattdessen der kleine Iltis
Phil Collins angeworben wurde. Dieses Erlebnis allerallerdings änderte ihr Leben ver.
Wild entschlossen ein Star zu werden, nimmte sie ihr Euter in die Hand und rennte zu ihren
Freundinnen Irmi, Waltraut, Mimmi und Heinzi, stampfte mit der Hufe in den Staub und
kundgebte: "So Kinders, Schluß mit Avon- und Tupperparties, wir werden
Popstars." Gesägt tun getan. Als "Miranda and the Fladen five" gingten sie
auf Tournee. Ihr unverwechselbarer Sound - verstimmte Schifferklavier, erotisches Muhen
und gesamplete Melkmaschinen - machte sie über Nacht berühmt, und ihre Songs "Bulle
komm doch mal rüber", "You've got cold hands farmer" und "Alles von
Hansano ist gut" wurden Welthits. Doch irgendwann war das Glück der fünf
Freundinnen vorbei. Waltraut verlasste die Band, weil sie von einem gitarrespielenden
Wasserbüffel aus New Jersey schwanger wurde. Und die restlichen vier versuchten, mit
anspruchsvollen Chansons von ihrem Euter-Image wegzukommen, was allerallerdings voll in
die Grütze ging. Sie trennten sich und gingten ihre eigenen Wege, aber keine von ihnen
konnte je wieder an den Erfolg von einst anknüpfen tun. Jawoll.
Halt halt halt. Nee eins noch, hi, falls es Sie interessieren tut, was aus den anderen dann eigentlich wurde. Also Irmi heiratete einen Finanzbeamten und auswanderte mit ihm zum Lachsfischen nach Alaska, Heinzi wurde Tänzer und Bauchredner im Chez-Kuh und Mimmi lief vor einen Sattelschlepper. Miranda blieb als einzige im Showgeschäft und versuchte eine Solokarriere als Sängerin. Ihr letzter Auftritt war am 14. April letzten Jahres bei der Eröffnung des argentinischen Steakhauses Torero. Ja, seitdem tut sie als vermißt gelten. Hihihi. Jawoll.