Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
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Vor einiger Zeit habe ich mit meiner Familie eine Wochenend-Busreise nach Paris
gemachen getan. Papa sägte, Mama wäre eigentlich viel zu fett zum Verreisen, so groß
ist Frankreich nun auch nicht und wenn sie Frösche fressen will, kann sie das auch wie
sonst im Garten machen. Aber sie kömmte dann doch mit. Mama tut ein bißchen sehr dick
sein. Sie ist so dick, daß ich normalerweise von ihr nur im Plural spreche, weil niemand
glauben tut, daß sie nur eine Person ist und alle sie für ein Dorf halten. Meinen
Freunden sage ich immer, sie wäre zwei Öltanks oder ein Testballon der Weightwatchers.
Als Mama letztens einen Hut aufhattete und am Straßenrand stehte, hielten zwanzig Autos
an, weil sie dachten, sie wäre ein McDrive.
Tante Fettel tat auch noch mitkommen tun. Sie tut Mama ihre Schwester sein und ist etwa
doppelt so dick wie sie. Im Sommer arbeitet sie immer auf einem Luxusdampfer - als Anker.
Im Winter läßt sie sich für Kinder als Rodelberg anmieten. Letzten Fasching steckte sie
sich eine Gardinenstange in den Hintern und ging als Spießbraten. Hihihi.Sie tat
unbedingt nach Paris mitwollen, weil sie in Alain Delon verknallt ist und den mal fragen
wollte, ob er nicht vielleicht auf fette, häßliche Frauen steht.
Frühlich am Morgen gingte es los. Zuerst kam der Bus gar nicht von der Stelle weg, weil
Mama und Tante Fettel beide hinten saßen. Wir mußten dann das ganze Gepäck abwerfen,
sonst wären die Reifen geplatzt. Auf der Fahrt spielten die zwei die ganze Zeit "Ich
esse was, was du nicht siehst": Eine fraß was und die andere mußte am Rülpsen
erraten, was es war. Papa war nach zehn Minuten besoffen und mußte sich auf die Oma vor
ihm übergeben. Er hatte nämlich Brennspiritus getrunken in der Hoffnung, blind zu
werden, als er bemerkte, daß Mama ihren kurzen Rock anhatte. Irgendwann kömmten wir in
Paris an. Nach nur einer halben Stunde mußte Tante Fettel zu einem Arzt zum Fett
einrenken, weil sie gewettet hatte, daß man ein Baguette auch quer essen kann und dabei
eine Maulsperre bekam.
Mama kriegte schon sehr früh Ärger mit der Polizei, weil sie im Triumphbogen stecken
bleibte. Papa lief danach den ganzen Tag mit einer Papiertüte über dem Kopf herum, weil
er so stolz war auf die zwei dicken Brummer, sägte er. Am Nachmittag fahrten wir in den
Euro-Disney-Park. Die ganze Zeit liefen uns fremde Kinder hinterher, die Mama für die
drei kleinen Schweinchen hielten. Gleich zu Anfang kam eine riesengroße Mickeymaus auf
uns zu und fragte Tante Fettel, ob sie wirklich so dick sei, oder unter ihrem Kleid ihre
Familie verstecke, um das Eintrittsgeld zu sparen. Als Antwort hat sie Mickey dann volle
Kanne in die Eier getreten. Seitdem kann der Schauspieler jetzt sogar piepsen, ohne die
Stimme zu verstellen, hi. Ein Mitarbeiter im Entenkostüm kam dann zu Mama und fragte, ob
sie nicht im neuen Film "König der Wale" mitspielen wolle, aber sie lehnte ab,
weil sie dafür hätte abnehmen müssen. Später mußten Mama und Tante Fettel unbedingt
zusammen Achterbahn fahren und jetzt hat der Looping 'nen Knoten. Hihi.
Abends wollten Mama und Tante Fettel auf den Eiffelturm aber dort ließ man sie nicht
rauf, weil man meinte, die beiden fetten Geräte würde das dünne Eisengestell nicht
aushalten. Na ja, möglich ist das. Ich weiß noch, was passierte, als die zwei in Italien
auf dem geraden Turm von Pisa waren.
Dann gingte es wieder nach Hause. Tante Fettel mußte noch ganz viel Strafe zahlen, weil
sie vor der Villa von Alain Delon "Je t'aime Alain" und ihre Telefonnummer auf
den Bürgersteig gekackt hatte. Papa sägte, bevor er noch mal mit Mama und Tante Fettel
zusammen verreist, läßt er sich lieber von einer zahnlosen Ziege die Eier abbeißen, das
könnte wenigstens noch lustig sein, hi. Tante Fettel sitzt jetzt schon seit Wochen vor
dem Telefon und wartet auf einen Anruf von Alain Delon, aber bisher war noch nix. Sie
befürchtet, daß sie wohl die Vorwahl verkackt hat. Aber sie hat gesagt, zur Not würd'
sie ihn mit Nachrichten zuscheißen, bis er sich endlich meldet. Jawoll.