Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
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Der arme und der reiche Mann (eine Weihnachtsgeschichte)

Kürzlich, vor vielen vielen Jahren war es einmal mehr die Nacht vor der Weih..selbigen. Vom Himmel hernieder plumpsten dicke weiße übergewichtige Haferflo... Schneekop... flocken herunter auf die nichtsahnende Erde herauf. Studenten in roten Anzügen und weißen Bärten, mit dickem Bauch und dünnem Bafög, zogen in ihren Birkenstock-Stiefeln durch die Straßen und verarschten mit lautem "Hohoho" doofe Kinder aus degenerierten Mittelstandsfamilien. Überall stinkte es nach Leberkuchen und eifrige Väter brachen sich die Leisten beim Tragen der Geschenke für ihre Rotzblagen, die nur mal richtig den Arschvoll verdient hätten eigentlich, ne, meiner Meinung nach jedenfalls, nur mal so nebenbei, ne.
Nun hoch droben über dem ganzen Weihnachtstrummel sitzte in einem noblierten Büro ein reicher reicher Mann. Dieser Mann war so reich, daß er fast schon übel roch, aber das störte mal keinen, weil er ja nun mal so reich war. Gerade, nachdem er wieder mal ein paar Eimer mit Hundertmärkerscheinen romantisch im Kamin verbrennen getan hatte, um etwas Platz für die Tausender zu machen, da klöpfte es an seiner Tür, und in dem Raum machte sich herein ein armes altes Männlein mit Eiszapfen am Hintern und dem Mund voll Schnee, sägte es vor Frost schon zitternd und unterwürflichst: "Hahahahallo, reicher Mann. Oh bitte horch mich ab und zu. Ich habe der Probleme viele und bin ein rechtes Schwein und ein ganz armes obendrein. Seit zwanzig Jahren schon tu ich hauptberuflich arbeitslos sein, aber wie viel ich auch suche niemand will mich mal nich haben mit all meinen Körperteilprothesen, nech, und ohne erst recht nicht, ne. Ich bin mal nur noch ein halber Mann sein so ganz ohne eier..genes Einkommen, sagt meine Frau die Ische. Und die liegt ja jetzt auch noch krank in der Wohnung herum, weil sie beim Kellnern versehentlich auf einem verlorenen Spiegelei ausgerutscht und mit dem Kopf in den Mixer gefallen ist, ne, kennt man ja so was. Unsere siebzehn Kinders darben an schwerem Hunger und Essen kennen sie mal nur von der Durchreise und vor lauter Barfüßigkeit haben sie noch nicht mal Schuhe an ihren Füßen dranne. Nun, kurzer Rede schwacher Sinn, es tut uns nun mal beschissen gehn und wenn uns keiner hilft, dann gehen wir kaputt. Darum, oh guter reicher Mann, bitte bitte bitte bitte bitte bitte hilf uns bitte mit ein paar kleinen Pfenniglein bitte über den bitte..ren Winter bitte, heute am Heiligen Abend des Liebhabentuns, oh bitte bitte."
Langsam blickerte der reiche Mann von seinem Schreibtisch hernauf, direkt in die Augen des Ärmlings mittenrein. Ein dickes Tränlein kullerte auf seine Geldscheine und mit schwerer Stimme sprechte er: "Oh armer armer Mann ich habe aufmerksam geläuscht und viel gelernt. Dein Geschichtelein ist schreckensam und fürchterbar, und ich habe beschlossen, daß es keinem Menschen auf diesem Erdelein so schlecht nicht gehen soll wie dir, noch nicht mal einem Neger, aber vor allem vorneweg nicht mir. Und damit ich ja nicht mal so arm werden tu wie du, werde ich mich verhüten auch nur noch ein Pfenniglein zu verschenken, ne hi. Vor allem nicht an einen alten Schnorrersack wie dich. Also, komm, piss dich ver, hihi." Und laut und weihnachtlich lachend schmisste er das arme Männlein mit einem kraftvollen Tritt in das Gesitze und einem kostenlosen Schlag in die Fresse noch dabei aus dem Hause.
Ja, und wenn er nicht gestorben ist - und das ist ja mal ziemlich unwahrscheinlich, denn bei dem vielen Geld kann er sich ja die besten Ärzte und alle möglichen Gedärm-Ersatzteile leisten - dann lacht sich der reiche Mann auch heute noch den Buckel krumm, wenn er an das arme, und wohl inzwischen kaputte Würmlein denkt, das sein Leben so verändern tun tat. Jawoll. Und Frohe Weihnachten, ne hihi.