Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
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Als ich Gelegenheit hatte, dem Dichter einmal selbst zu begegnen - es war auf dem Weihnachtsfest der pädophilen Geldbriefträger in Bad Salzschlirf 1989 - da sagte er mir im Vorübergehen: "Wissen Sie was, Herr von Sondermühlen, ich bin müde." Lag es nun an den acht Gläsern Erdbeerbowle, die in seinem prosaischem Gedärm schwappten oder wollte er mir mehr damit mitteilen? Wollte Önkölön Hötti - wie ihn seine Bewunderer aus dem Land des stinkenden Fisches nennen - wollte Onkel Hotte damit sagen, daß er sich aus der Welt der Dichtung zurückziehe? "Nein!", sagte ich daraufhin, "Nein und nochmals nein! Das dürfen Sie der Menschheit nicht antun. Die Welt braucht Menschen wie Sie. Gerade jetzt, wo so viele hungern; am Horn von Afrika etwa." "Ja", sagte mir dann Onkel Hotte, "Sie haben recht, Herr von Sondermühlen. Ich will die Hungernden speisen mit meinen Werken." Und so schuf er das Märchen von Fritzi Foppel, der Forelle, das daraufhin als Kassette nach Somalia geschickt wurde. Hier zu hören in einer Aufnahme aus dem Archiv der Vereinten Nationen in New York.
Es war einmal am gewesen sein eine kleine Forelle mit Namen Fritzi Foppel. Fritzi
leberte mit seinen Eltern Hoppel und Poppel Foppel in einem schnuckel-puckel-buckeligen
Bungalow mit Swimmingpool in einem lauschigen, wenn auch etwas feuchten, Bächelein namens
Barbar-Tümpel. Er war ein glücklicher Forellerich und tat aufwachsen wie jeder
gewöhnliche Mittelstandsfisch im Teenageralter. Jeden Morgen schwimmte er auf seinem
Fahrrad in die Schule rein. Er schwamm übrigens auf die 8. Klasse des
Käptn-Iglu-Gymnasiums, was ihm auch sehr gut gefaltete. Seine Lieblingsfächer waren
Werken und Deutsch, wo sie gerade das Buch "Der Name der Scholle" ausnahmen,
äh, de... du... durchnahmen. In seiner freien Freizeit sehte er gerne Filmers. Am
liebsten so Action- und Gruselthriller, so was wie "Nightmare on
Mittellandkanal" oder "Freitag der 13te ist schon wieder Fischtag" oder
auch "Der weiße Angler". Seine Mutter, die Hoppel Foppel, hattete einen ganzen
Haufen Angst um ihr Sohnetier und gingte ihm mit ihren andauernden Warnereien schon ganz
schön auf die Schuppen, ne: "Schwimm vorsichtig!", "Nimm niemals Würmer
von fremden Haken an!", und so weiter, ne. Oder sie wurde gleich paniklich, wenn er
bei schlechtem Wetter mal Fußball spielen war: "Mein Gott, Junge, komm rein, du bist
ja ganz trocken! Du holst dir noch den Tod!" und so, hihi. Naja, wie Mütters halt
mal so sein tun, ne hihi.
Ja, Fritzi, der hatte übrigens große Pläner für seine zukünftige Zukunft. Nein, er
würde nicht gebraten und ohne Gedärme auf dem Teller enden, ne, oder im Knast wie sein
Onkel Piephahn der Geilbutt, der wegen Exhibitionanismus im Gefängnis hockte, weil er
Kinderns auf'm Schulhof immer sein Fischstäbchen gezeigt hatte, hehe. Nein, Fritzi wollte
Tennisprofi werden, und so trainierte er dafür täglich, fast jeden Tag, wie ein
Verrückter, der blöd geworden ist, hi. Naja, jedenfalls so gut wie man als Fisch für
die Karriere als Tennisprofi halt trainieren kann, ne. Also immer den Bach rauf und runter
schwimmen. Und wenn er mal nicht mehr können konnte und durch seine Kiemen schon fast
Luft bekam, feuerte ihn seine kleine Freundin, der Backfisch Uschi, an und schreite:
"Na los schwimm weiter, bist du ein Mann oder bist du ein Fisch, hä?"
Nun, Fritzi schufterte hart für seinen Traum und glaubte auch fest daran. Eines Tages nun
auf dem Weg ins Atlantis - so 'ne neue Abzappel-Disco mit Phosphor-Show -, findete er
plötzlich genau vor seiner Nase einen lecker-schleimigen Wurm mit dem Zettel "Iß
mich" um den Hals an einem Haken zucken. Fritzi reißte sein Maul ganz weit herauf,
aber gerade als er zuschnappen wollen tat, da fiel ihm die Warnung seiner Mama ein, und er
sägte: "He, das tut doch 'ne Falle sein, hä? Nee, hee, hee, hee, hee, hee, so
leicht laß ich mich nicht angeln! Ich hau ab, jawoll!", drehte sich um und schwamm
wie ein nasser Blitz weg, genau in das Thunfischfangnetz der Japaner, in dem auch schon
Flipper, Fury, Lassie und 'n paar Dutzend Cola-Dosen hängten. Und ratzdifatz landete
Foppel in einer Dose und später auf einer Pizza Tonno, ohne auch nur einmal die gelbe
Filzkugel über den Rasen geschlagen zu haben zu tun, ne.
Tja, und die Moral von der Geschichte ist: Auch wenn man noch so fest daran glauben tut,
manchmal gehen Träume einfach in die Hose, ne, selbst wenn man gar keine anhaben tut, ne
hihihihi.
Und wenn sie sich zu Hause jetzt fragen, wieso überhaupt da Thunfischer im
Süßwasserbach waren, dann kann ich ihnen nur sagen: Wissen sie, solche
Formalitätowierungen, ne, die interessieren so 'nen profitgeilen Japaner doch 'nen
Scheiß, ne hihihi.