Meine Name ist Dietmar Wischmeyer und dies ist das Logbuch einer Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten. Hier ist mein Bericht.
Na bravo! Jetzt gibt's das Zeug, das Frau Bratbecker im Hühnerstall
zusammenfegt endlich auch im Zug, McDonalds hat die Bundesbahn erobert.
Auf der Strecke Hamburg-Berchtesgarden stehen die witzigen Menschen mit
den Papierschiffchen im Zug und wollen beweisen, daß nach der
legendären (?) im Mitropaspeisewagen die Ernährungssituation noch
unterboten werden kann. In Zukunft werden die Fahrgäste also den
zuckrigen Tomatenglibber aus ihrem Anal TS überall in die Sitze
kleckern und genervte Gäste reissen an den Fenstern, die sich leider
nicht mehr öffnen lassen im ICE.
Nicht, daß es irgendeinen Grund gäbe, den DSG9 Speisewagen
nachzuweinen, mit ihrem Toast Mozart oder der bayrischen Wochen samt
Kutteln und Leberkäs Bombay, aber die Lizensierung des amerikanischen
Fast Food Giganten ist ein weiterer Schlag gegen die Volksgesundheit.
Selbst die Fluch in die erste Klasse hilft nichts, auch da wird man von
den Nährwertlegasthenikern verfolgt. Allmählich fragt man sich, ob
sich in diesem Land Leistung überhaupt noch lohnt, der
Vorstandsvorsitzende, der Chefarzt und der Immobilienspekulant, die
ihre Million Jahressalär sauer erarbeitet haben und sich in der 1.
Klasse etwas Abstand vom Pöbel mit Recht erkauft haben, werden nun
auch dort mit der Ernährungspappe bedroht. Pfui deibel! So haben wird
uns die Demokratie nicht vorgestellt. Die Bundesbahn scheint
tatsächlich der Meinung zu sein, ihr Angebot würde dadurch
attraktiver, wenn sämtlicher Horror aus den Fußgängerzonen auf die
Gleise verschleppt würde. Nach der Videothek am Sitzplatz nun
McDonalds im Speisewagen. Warum nicht gleich MrMinit auf dem Gang, die
Spielothek im Packwagen und der Hustinettenbär als Lokführer?
Früher stand das Reisen mit der Bahn für ruhiges Dahingleiten mit
gelegentlichen Blicken auf die vorbeiziehende Landschaft. Auch das
wurde schon ausreichend verdorben durch die sogenannten Zugbegleiter,
die nach jedem Halt die Tür aufreissen und unverständliche Worte
brüllen, sowie die verrauschten Ansagen des Lokführers mit Hinweisen
auf die zweifelhaften Vorzüge des DSG Teams. Wenn jetzt noch weitere
Servicewegelagerer durch die Gänge marodieren, um ihre Milchshakes und
Pansenhappen an den Mann zu bringen, steht für mich die Entscheidung
fest: Ich fahre mit dem Auto und wenn ich tagelang in
Hildesheim-Drispenstedt oder Irgsleben im Stau verfaule und dem
Schwarzwald ohne Ende die Haare ausfallen. Im Auto hat man jedenfalls
seine Ruhe!!!
(abgetippt von Thomas Bunz) |