Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
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Der kleine Schlachthof

Melodie: Die kleine Kneipe

Der Abend fällt um auf die Dächer der Altstadt.
Die Hunde im Hof spiel'n Mau-Mau.
Ein alter Mann pißt auf's Trottoir vor der Kirche.
Ein anderer schlägt grad' seine Frau.

Ein Laster hält an voll mit Rindern und Schweinen.
Welch lustiges quieken und muh'n.
Dann geh'n sie ins Haus und ein Mann macht die Tür zu,
denn es gibt noch 'ne Menge zu tun, tun, tun.

Der kleine Schlachthof in unserer Straße.
Da wo das Schlachten noch liebenswert ist.
Dort in dem Schlachthof in unserer Straße
wird aus Schweinen das gemacht, was Du ißt.

Die Blutspritzer dort an der Wand an der Ecke.
Das Photo vom Metzgerverein.
Das Kettengeklirr und der Dampf aus dem Kühlhaus.
Da fühlt man sich fast wie daheim.

Dort fällt etwas raus aus dem Wurstautomaten.
Sieht aus wie ein altes Gebiß.
Der Schlachter tut's schmunzelnd zurück in den Zuber.
Seine Frau wird seit gestern vermißt.

Der kleine Schlachthof in unserer Straße.
Da wo das Sterben noch lebenswert ist.
Dort in dem Schlachthof in unserer Straße
interessiert's keinen wer Du warst oder bist.

Man hackt und man schlitzt und man hängt auf die Haken.
Man sichtet und man sondert aus.
Hinein geht das Ferkel. Hinaus geht die Bratwurst.
Noch kein Schwein kam hier lebend raus.

Man lebt, man wird dick. Später wird man gegessen.
Am Ende da kackt man dich aus.
"Tja das Leben ist Scheiße", denkt Erhardt der Eber.
Dann macht's PUNK und die Lichter geh'n aus.

Der kleine Schlachthof in unserer Straße.
Da wo dir niemand die Rechte vorliest.
Dort in dem Schlachthof in unserer Straße,
da fragt Dich keiner wessen Blut Du vergießt.

Der kleine Schlachthof in unserer Straße.
Da wo das Töten noch nicht strafbar ist.
Ja dieser Schlachthof in unserer Straße
ist ein Platz, den man besser vergißt.
Das ist ein Platz, den man besser vergißt.

Vergessen tut heißt das!