Frühstyxradio Online - Diverse
Alle Texte nach einer Vorlage vom Frühstyxradio
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Interviewer | Ja, meine Damen und Herren. Herzlich, herzlich, ja sogar megaherzlich Willkommen und zudem auch noch einen ganz ganz ganz wunderschönen Tag hier aus unserem Interview-Studio des Frühstyxradios. Live im Frühstyxradio aus dem Studio, in dem immer die Interviews stattfinden, nämlich dem Interview-Studio des Frühstyxradios. Live. Jetzt und in Farbe. Hier bei mir - Sie wissen ja wo - sitzt Fred Schnüssel. |
Schnüssel | Guten Tag. |
Interviewer | Ein Mann, der uns von einem schier unglaublichen Erlebnis berichten wird. Er behauptet von Außerirdischen entführt worden zu sein und hat zu diesem Thema auch ein Buch geschrieben. |
Schnüssel | Na, Entschuldigung, nein. Das ist nicht ganz richtig. Ich habe ein Buch gekauft, aber auch zu einem ganz anderen Thema. |
Interviewer | Gekauft? Und... |
Schnüssel | Ja. |
Interviewer | Da hat meine Redaktion mich wohl falsch informiert. |
Schnüssel | Salatdressings im alten Griechenland war das. |
Interviewer | Ahem, äh, äh, bitte? |
Schnüssel | Das war das Thema gewesen: "Salatdressings im alten Griechenland". Das Thema von dem Buch, das ich mir gekauft habe. Das heißt, eigentlich mehr ausgeliehen jetzt, ne. Hehe. |
Interviewer | Herr Schlüssel... |
Schnüssel | Schnüssel bitte. |
Interviewer | Sie sind von außerirdischen Wesen entführt worden. So sagen Sie jedenfalls. Wie kam es dazu? |
Schnüssel | Ja. Moment. Wir bringen jetzt was durcheinander. Das war aber schon lange BEVOR ich mir dieses Buch geholt habe. Das hat damit eigentlich nichts zu tun, nech. Haha. |
Interviewer | Sicher. Herr Herr Schüssel... |
Schnüssel | Schnüssel. |
Interviewer | ...das glaube ich gern. Wir wollen das auch bitte nicht mehr vertiefen. Kommen wir lieber noch einmal zurück auf Ihr Erlebnis mit den Aliens. Wie sahen die aus? |
Schnüssel | Och ja, hehe, Herrgott ja, also eigentlich so fast wie wir, nech. Also Arme, Beine, Kopp, hinten so'n Popo dran, nech. |
Interviewer | Aha. Und die Kleidung? Trugen sie Raumanzüge mit Helmen oder Uniformen? |
Schnüssel | Ja also das war schon außergewöhnlich, würde ich jetzt mal sagen. Also eher so'n bißchen, äm äm, flippig, nech. Flippig. Ja so blaue Jeanshose, oben so'n Hemd, nech. |
Interviewer | Aber das ist doch ganz normal eigentlich, oder? |
Schnüssel | Na ja, also, wenn man so was mag, dann vielleicht. |
Interviewer | Ja und dann sind Sie also entführt worden? Mit einem UFO nehme ich an? |
Schnüssel | Nein, äh, mit einem hellgrünen Opel Ascona. |
Interviewer | Mmmmm hmhm. Und dann haben sie Sie damit auf ihren Planeten geflogen... gefahren? |
Schnüssel | Nein, nein. Nur drei Straßen weiter in den Ömmelweg, da wohnten die nämlich. |
Interviewer | Im Ömmelweg... |
Schnüssel | Genau. |
Interviewer | ...wohnten die Außerirdischen??! |
Schnüssel | Ja. |
Interviewer | Ah ha. Und dann wurden Sie betäubt... |
Schnüssel | Nein. |
Interviewer | ...verhört... |
Schnüssel | Nein! |
Interviewer | ...untersucht... |
Schnüssel | Ach was! Nein, wir haben schön Kaffee getrunken, nech, 'n bißchen Butterkuchen dabei gegessen, geklönt auch 'ne Runde, nech. |
Interviewer | Über was? |
Schnüssel | Och ja, alles Mögliche, ne, die Welt so an sich, Wetter, Fußball. Ich hab' dann am Abend übrigens noch 'nen antiken griechischen Salat für die Jungs gemacht aus meinem Buch da, nech. |
Interviewer | HERR SCHNÖSEL! |
Schnüssel | Ja? |
Interviewer | SIE LÜGEN DOCH! |
Schnüssel | Aber hören Sie mal! Ich lüge? |
Interviewer | Ihre Geschichte ist von vorne bis hinten erfunden und Sie haben sich eben selbst verraten. |
Schnüssel | Aber wodurch denn? |
Interviewer | Das Buch! |
Schnüssel | Wieso? |
Interviewer | Eben sagten Sie, daß Sie an jenem Abend daraus einen Salat machten. |
Schnüssel | Na und? |
Interviewer | Dabei sagten Sie noch vorhin Ihr Erlebnis mit den Außerirdischen hätte stattgefunden lange BEVOR Sie sich eben dieses Salatbuch gekauft haben. |
Schnüssel | Aber ... aber ... so'n Mist. |
Interviewer | Meine Damen und Herren das passiert häufig. Da präsentiert man uns Journalisten eine - auf den ersten Blick - überzeugende Geschichte. Alles scheint bis in das letzte Detail zu stimmen und dann bricht das ganze Lügengebilde zusammen wegen eines winzigen Details. |
Schnüssel | Sind Sie mir jetzt böse vielleicht? |
Interviewer | Um ehrlich zu sein ja. |
Schnüssel | Soll ich Ihnen vielleicht einen Salat machen, oder so? |
Interviewer | Nein danke, aber ich bin kein bestechlicher Journalist. |
Schnüssel | Kennen Sie denn vielleicht einen? |
Interviewer | Ich kenne viele. Die meisten die ich kenne. |
[Musik: Rod Steward, Rhythm Of My Heart]
[Schallplatte scratcht] Hi. Fresse!