Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
Alle Texte nach einer Vorlage vom Frühstyxradio (c)Frühstyxradio Produktions GmbH


Für eine Handvoll Wichtel

Vorwort mit Kassowart von Sondermühlen

Wer da glaubt, es müsse doch ein Genre geben, das der rotzende Speckbulle nicht mit seinen Wurstfingern betatschte, ja der sieht sich getäuscht. Onkel Hotte hat nicht nur die Bibel komplett neu übersetzt, die Marx-Engels-Werke um 25 Bände ergänzt, nein, auch am ehrwürdigen Italowestern hat sich der Widerling vergriffen mit seinem diletantischen Schmachtfetzen "Spiel mir das Lied vom Zwerg". Als ob das nicht schon genug wäre den Zorn aller Westernfans hervorzurufen, legt er noch eins nach: Eine eigene Pferdeoper. "Onkel Hotte, der Mann ohne Namen" in "Für eine Handvoll Wichtel". Genauso schwerfällig wie der Titel so das Werk. Tun Sie es sich nicht an. Drücken Sie auf Ihrer Fernbedienung bitte jetzt zweimal in Folge die Next-Taste. Vielen Dank.


Hilala. Es spätete bereits, als ich gegen Mitternacht dem untergehenden Sonnenaufgang entgegenrittete. Ich hatte es ganz schön am eilig sein, denn ich mußte noch eine Herde Staubsauger von Dodge City nach Bad Salzuflen treiben. Nach dem großen Putzfrauensterben dort durch den Salmonellen-Blizzard im letzten Mittelherbst bräuchte man die da dringelingelingelingender als ich 'nen zweiten Arsch nach 'nem Fünf-Tage-Ritt. Trotzdemlich war es erst einmal an der Zeit für ein Päuschen. Ich kochte mir über der offenen Mikrowelle einen toten Iltis mit Pommes, während nur fünf Kilometer entfernt ein Mann Klavier spielte, was ich leider gar nicht hören konnte, he. Schnell verzehrte ich noch in aller Ruhe meinen Nachtisch, Mousse au Bisamratte, schlief ein paar Viertelstündchen und kackte auf eine Klapperschlange.
Ich rittete weiter, weil ich es mußte, obwohl ich werder Ahnung hatte warum, noch ein Pferd. Ich bestach mich dabei selbst durch faszinierende Orientierungslosigkeit, he. In der Ferne heulte ein Wolf, der in einen rostigen Nagel getreten war, oder Beziehungsprobleme hatte. Irgendwie fand ich den Westen scheiße, also ritt ich aus Protest ein paar Stunden im Kreis bis mir schawindelig wurdete, hi. Ich dachte an alte Zeiten, an meine Abenteuer in der Zone, als der Westen noch im Osten lag, erinnerte mich an den Tag, als ich dort in Fort Alamo während der Indianerbelagerung vergißte das Tor hinter mir abzusperren, als ich zum Zigarettenholen ging, hihi, und an meine häßliche Frau, die ich wegen Verdacht auf Beinbruch erschießen mußte. Da plötzlich hörte ich in der Ferne ein seltsames Geräusch. Ich weiß bis heute nicht, was es eigentlich war, he, wahrscheinlich aber auch gar nicht so wichtig.
Endlich erreichte ich eine Stadt, die mitten in der City liegen tat. Mit einer lässigen Lässigkeit, die man schon beinfastig Nachlässig nennen könnten könnte, betrittete ich den Saloon. In der eine Ecke von ihm drinne spielte Show Wody Wody, in der gegenüberliegenden lud ein Mann mit Ohrenschützern seine Waffe. Ich bestellte mir eine Whisky-Schorle und ein Zigeuner-Schaschlik, als sich plötzlich ein grimmig daherblickender Gesell mit Zichte und fünf Kumpelns neben mich daneben stellte. "Hehehehe he hehe hee, fremder Unterhemd-Träger", sägte er zu mir selbst, "Du siehst aus, wie ein Mann, dem vieles locker in der Hose sitzt. Warum nicht auch der Colt, he!? Hier sind 500 Dollar. Würdest du dafür ein paar Leute umlegen?" "Gern", wortete ich ant, zog meine Wumme und knallte ihn und seine Freunde ab. Hihihi. Mit gewohnter Gelassenheit steckte ich das schwer verdiente Geld ein, kratzte mir noch einmal kurz an einer intimen Stelle in der unteren Körperhälfte und ließ den Tag besinnlich zu Ende gehen, indem ich heimlich einem anwesenden Baby ein paar Reißzwecken in die Windeln steckte. Hihihi. Ja, so war der Wilde Westen damals gewesen. Jawoll.