Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
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Hallo, ja hier tut mal wieder Euer Onkel Hotte sein, und zwar mit einem Märchelein aus seinem Buche "Hegel hat den Längsten" und zwar ist es die Geschichte von "Olfried dem Schwanznasigen". Also dann.
Es war einmal am wesen ein kleiner Gesell mit Namen Olfried von Knacksack. Er war schon
als Kind kein schöner Anblick nicht und hatte rein äußerlich so ungefähr die
ästhetische Qualität eines erbrochenen Thunfischsalats. Aber das Aussehen tut ja nicht
so wichtig sein. Er war auch innerlich ein Arschloch. Doof bis zum Anschlag Hieltete er
sich selber nämlich für einen intellektüllen Viel- und Querdenker und für einen
ziemlichen Hecht noch zudem.
In der schule drinnen war er nicht gerade beliebt, denn er hatte sich ganz allein, aber
erfolgreich beim Rektor für Verlängerung der Schulstunden eingesetzt. Seine Schulkumpels
verbringten von dannen an ihre gekürzten Pausen am liebsten mit dem Versohlen seines
Arsches. Olfried allerallerdings tröstete sich mit einem Eimer Eis in der Hose und seinem
neuen Systems zur Verhinderung des Abgucken in Klassenarbeiten.
Kaum war die Schulzeit vorbei, da stehte auch schon eine UNI vor der Tür. Olfried wurdete
Student und mußte sich ausziehen aus dem Elternhaus. Die Familie Freute sich darüber ein
Loch, denn sie wollten den dämlichen Nervenzerstörer ja schon seit Jahren loswerden, ne,
aber irgendwie hatte er immer wieder nach hause gefunden, wenn sie ihn zum Beispiel an
einer Autobahnraststätte, gefesselt im Wald oder an 'ner Wasserrutsche im Heidepark
vergessen hatteten. Leider hatte Olfried keine kohle nich für ein Wohnklo und Leberwurst
und so was, ne, aber seine Eltern lachten sich nur den Buckel krumm und sägten:
"Piss dich ver und Bafög dich ins Knie, Blödkopp!". Hihi. Gesägt tun getan.
Mit acht anderen Bescheuerten eröffnete er eine WG, eine Wichser Gommune, in einer Garage
drinne, die sich leer die Beine in den Bauch stand, weil der Fiat Panda nicht ganz rein
paßte. Auf seinem Leihklapprad radelte er beinahe täglich morgens um zwölf in die UNI,
wo er zahlreiche Vorlesungen besuchte, von denen er kein Wort verstehen tat. Aber es war
dort wärmer als zuhause und roch auch nicht ganz so streng. Häufig sitzte er in der
Cafete der Mensa (übrigens Abkürzung für: Menschenunwürdiger Essensersatz, Nicht
Selten Alt), lieste bei einem Pott Motherfuck.., Muckefuck.., Mufuck die Bilder und Comics
in der Süddeutschen und murmelte dazu laut: "Ja ja, dieser Adorno."
In seiner freien Freizeit, von der er ja mal jede Menge hattete, besuchte er sogenannte
Freunde, also er nannte sie so, während sie ihn nur den alten schwanznasigen Nervenarsch
nennen taten. Olfried sitzte dann stundenlang mit gekreuzten Beinen und leerem Hirn auf
dem Boden, rauchte selbstgedrehte Fluppen aus, mit Borstentier-Schamhaaren versetzen,
Tabakresten und redete kopfwackelnd fremdwortüberladenen Gedankenmüll. Besonders
gerniglich berichtetetete er von erfundenen Affären auf sexueller Basis, weil er so gern
das Wort "vögeln" sägte, was er als ziemlich cool und alternativ empfindete.
Viele Jahre lang widerlichte er sich so durch die Gegend, doch eines nachts nach der
Erstsemesterfete im Kabu wurde er beim Fahrradaufschließen von einer herabfallenden
Tofukultur erschlagen. So zerbröselte es ihn im Alter von 38, nur wenige Jahre bevor er
sein Magisterthema einreichen wollte, ohne daß es jemanden interessierte und ohne daß er
noch seine geplante Wochenendbusreise nach Paris antreten konnte, wo es gerade regnete.
Tja, mit Sicherheit hätte er das sehr ironisch gefunden, wenn es nicht gerade ihn selbst
erwischt hätte. Jawoll.