Frühstyxradio Online - Onkel Hotte
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Das Geschichtelchen von Tala Stern

Vorwort mit Kassowart von Sondermühlen

Die Frau in der modernen Literatur. Sicher kein leichtes Thema, meine Damen und Herren, denn "Wird die Welt am Stab gemessen, so hat die Frau wohl ausgeschessen." Dietmar von Aist, 1169. Da muß erst in unseren Tagen ein Onkel Hotte erscheinen, um der Frau den ihr gebührenden Platz in der Literatur zurückzuschenken. Was Gustave Bovary in seinen "Angelique"-Romanen andeutet, bei Onkel Hotte wird's Ereignis. In dem Prosa-Konvolut "Das Schwein, das zum Schnitzel wurde" zeichnet der Autor ein behutsames Frauenschicksal, wie es heute überall auf der Welt geschehen könnte. Ein bemerkenswertes Stück Frauenliteratur, das "Geschichtelein von Tala Stern."


Oh ja. Es tat einmal am seien sein, ein noch recht jüngliches Madelein mit Namen Tala. Und wie fast alle diese Tanten in den Märchen drinne hatte man auch sie kein Geld nicht und keine anständige Arbeit und noch nicht mal die Mittlere Reife und auch sonst keine Besitztümlichkeiten, außer den Bekleiderungsstücken am Körper dranne und dann eben noch denselben darunter.
Na ja, eines schönlichen Tages nun, spazierte die Tala Stern durch einen großen Wald. Na, jetzt fragt mich nicht, warum, daß weiß ich auch nicht, aber irgendwie scheinen die ja alle was gefressen zu haben an diesen ganzen Wäldern, ne, sind die ja andauernd alle, obwohl ich finde das auch eher langweilig da. Aber egal. Des Weges flankierte... flanierte nun ein Menschelein und sprachte: "He, junges Ding. Es ist mal kalt im Wald und ich hab keinen Mantel nicht. Deshalb gib mir doch deinen, denn besser du frierst als ich." "Ja, da ist wohl was dran", antwortete Tala und gab ihm ihr Mänteleinechen. Nun, 'n bißchen blöd war sie halt schon, ne, hi. Und als sie nun völligkommen unbemäntelt weiter schrittete, da kam noch einer angeschiß... angekommen und sagte sagen: "He, Mausi. Es ist kalt und außerdem trag ich gern Frauenkleider. Also hilf mich mal bei meiner Selbstverwirklichunierung und gib mir deine Klamotten." Und Tata tat das tun und setzte ihren Spaziergang hinfort. Da kam noch ein anderer Mann und verläutete: "Hallo, ich bin der Hugo und ich habe keine Unterhose." Und auch da hatte die barmherzliche Tala Mitleid und gab ihm ihre Strapse und den den den Dingerhalter und die Unterschlüpfer dann geben, bis sie selbst ganz nackiglich war. Und als sie da so ganz in ihrem Adamskostüm alleine stand, da regnete es plötziglich ganz ganz viele Geldscheine vom Himmel herniederich. Und als die kleine Tala sich noch darüber verwunderte, weil das ja mal gar nicht in der Wetterkarte gesagt worden war, da trat ein Polizistenmann vorbei und der tat da auch die Tala mit ihren keinen Sachen an sehen. "Aha aha aha aha", erschallte er, "So ganz allein und nackt im Wald und überall tut Geld herumliegen tun. Wenn du mir man keine Postangestellte... Prostituierte nicht bist!" Und ratzdifatz verlas er ihr die Rechte und die Linke und sperrte sie ein in das Gefängnis, wegen ungezüchtigter Entblößung vor minderjährlichen Waldbewohnern, was ja auch noch 'ne extra Sauerei war. Und deshalb mußte sie dann auch ganz schön lange im Knast drinnebleiben. Hihi.
Und die Moral nun von dem ganzen Gerede ist, zieht Euch mal nicht einfach überall nackend aus, Kinder, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit drinne. Und wenn, dann laßt Euch wenigstens mal fotografieren und tut die Bilder dann teuer verkaufen, weil sonst lohnt sich das Ganze nun mal echt überhaupt nicht, ne. Jawoll, ne.