!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//IETF//DTD HTML//EN"> Onkel Hotte: Fiesl und Bösl

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Fiesl und Bösl

Vorwort mit Kassowart von Sondermühlen

Horst Horstmann, oder wie er sich selbst bescheiden mit seinem Nom de plume nennt: Onkel Hotte. Wem käme da nicht Kloppstock in den Sinn, meine Damen und Herren? "Wär' die Welt am Stab durchmessen, und der eigen Mutter Schoß nur durch fremder Zung erfuhr...": Die vierte Strophe, Vers zwei aus dem Messias. Da wo die Gebrüder Grimm die Feder aus der Hand gelegt haben, da will er wieder anfangen, unser Onkel Hotte, und überall liebt man ihn dafür. Im fernen Japan ist seine Märchenstunde bereits zu Kult avanciert. Schulkinder laufen an Kaisers Geburtstag mit bunten Papphütchen herum, auf denen steht: "Ich bin ein kleines Sackgesicht." Was kann ein deutscher Dichter mehr wollen? So verwundert es auch niemanden, daß sich an der Wohnungstür von Horst Horstmann die Sponsoren der deutschen Exportindustrie die Klinke in die Hand geben, ihm, der so lange jegliche alltägliche Freude für die Kunst entbehrt hat, sei es von Herzen gegönnt.
Hören wir jetzt das Märchen von "Fiesl und Bösl" aus dem Klassiker "Die einsame Rapunzel" oder "Scheiß Kurzhaarfrisur."


Fiesl und Bösl, die gingen in den Wald rein und zwar deshalb, weil sie das mal mußten. Ja, hi, ihr Vater hatte nämlich plötzlich, durch den erhöhten Discosatz... den Diskontsatz und die angehobenen Leitungszinsen, kein Geld mehr genug für sein Bier und die Kinder. Deshalb sägte er zu seinen kleinen Rackern Fiesl und Bösl: "So Kinders, war schön mit euch aber irgendwann muß ja auch mal Schluß sein. Also ab in den Wald mit euch." Hi. Und so zogen sich die zwei beiden Kinder von dannen weg von ihrem liebenden Vater hinein in den Forst. Damit sie sich aber nicht noch im Walde verirren täten tun, legten sie sich eine Schnur aus belegten Brötern. Allerdings fraßten ihnen die gierigen kleinen Waldbewöhner die Schnittchen einfach alle weg. Hihi. Und Fiesl und Bösl freuten sich, daß sie wenigstens doch etwas Rattengift mit in die Stullen geschmiert hatten. Hi.
Nun verlieften sie sich also dann doch. Aber plötziglich kamen sie an ein Lebkuchen-Eigenheim, in dem ganz alleine eine alte Oma drinne wohnte. Da rief Fiesl ganz laut: "Knusper, knusper, knaus, Alte komm' ma' raus!" Ne, was sie dann auch so tun tat. Aber Bösl hatte sich geschickt hinter einem Spekulatius versteckt und bevor die freundliche Alte noch "Heidewitzka" sagen konnte, semmelte er ihr eins mit einer versteinerten Laugenbrezel über die Omme. Hihi hihi hi. Danach nimmten Fiesl und Bösl die putzige Alte hoch und warfen sie in die Zentralheizung. Dann übernimmten sie das Haus und legten die Lebkuchen in alte Milchbrötchen und machten einen Imbis auf, den sie "Heiße Hexe" nannten. Hihi , ja, und da sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute und das ganz reich wie ein Stein in der Schweiz irgendwo, ne, hihihi.
Was? Äh, ach so! Man, äh, sagt mir gerade noch aus der Regie raus, daß ich noch sagen soll, daß sich Verbrechen, äh, trotzdem eigentlich nicht lohnen tun. Na ja kommt halt immer drauf an, ne. Jawoll.Hi.

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